Max Herrmann

Max Herrmann

Der Jude Max Herrmann (*1899, Bochum) lebte seit 1926 in Overberge. Davor diente er, während des 1. Weltkriegs, als Soldat und erhielt dafür die Auszeichnung „Eisernes Kreuz II. Klasse“. In Overberge eröffnete er dann einen Friseursalon, in dem auch Tabakwaren verkauft wurden. Dieser Friseursalon befand sich an der Werner Straße. 

1931 heiratete Max Herrmann Alma Wendel. Die beiden hatten später zwei Söhne namens Walter und Günther. 

In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 ereignete sich die Reichspogromnacht, bei der Wohnungen und Geschäfte von Juden zerstört und verwüstet und sie teilweise auch verletzt oder getötet wurden. Der Friseursalon von Max Herrmann blieb dabei verschont. Einen Tag später erreichte ihn jedoch die Anweisung sein Geschäft aufgrund von „Störung der öffentlichen Ordnung“ zu schließen.

Am 12.11. wurde Max Herrmann in eine sogenannte „Schutzhaft“ eingewiesen. Er kam zunächst in die Gestapo Außenstelle Hamm und wurde dann in das KZ Sachsenhausen/Oranienburg überführt. Wegen seiner Auszeichnung mit dem „Eisernen Kreuz“ kam er nach Wochen frei, erfuhr in dem KZ aber ein massives Trauma. 

Anfang 1939 gab Max Herrmann sein Geschäft auf und zog mit seiner Frau nach Köln. Nachdem er die, sich häufenden, Deportationen von Juden in Köln im Jahre 1942 mitbekam, tauchte er im letzten Moment unter. Er hatte im Laufe der Jahre wechselnde Verstecke und wurde von den Verwandten seiner Frau unterstützt. So konnte Max Herrmann überleben und der Verfolgung entgehen.

Nach dem Kriegsende leistete er einen Dienst bei den amerikanischen Truppen und der britischen Besatzungsbehörde, bevor er nach Overberge zurückkehrte, wo seine Frau das Friseurgeschäft wieder eröffnet hatte. 

Schließlich wanderte Max Herrmann mit seiner Familie 1951 in die USA aus, da Deutschland sich für ihn nicht mehr als Heimat anfühlte.

Max Herrmann verstarb im April 1980 in den USA.

Weitere Infos

https://www.stolpersteine-bergkamen.de/.cm4all/uproc.php/0/Herrmann.pdf?cdp=a&_=17dbcadae54

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