Wilhelm Leuschner ist am 15. Juni 1890 in Bayreuth geboren. Im Jahre 1924 zieht er für die SPD in den hessischen Landtag ein und wird dort als Schriftführer Mitglied des Landtagspräsidiums. Von 1926 bis 1928 ist er Bezirkssekretär des ADGB (Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds) für Waldeck, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Rheinhessen und das Saarland. Er ist außerdem beratendes Mitglied im ADGB-Bundesvorstand in Berlin.
Von 1928 bis 1932 ist er Innenminister des Landes Hessen, bis zur Zerschlagung der Gewerkschaften dann stellvertretender Vorsitzender des ADGB. Von Juni 1933 bis Juni 1934 wird er im hessischen Landeszuchthaus Rockenberg und in den Konzentrationslagern Bögermoor und Lichtenburg gefangengehalten. Schon kurz nach seiner Entlassung widmet er sich wieder der Organisation des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten.
Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wird Leuschner am 16. August in Berlin festgenommen und anschließend am 29. September hingerichtet.